Etwas abseits des städtischen Trubels, in einem kleinen Hinterhof, liegt er etwas versteckt und doch offen für alle: der Ostergarten. Die großen Kastanien wachen über den Platz, ihr sattes Grün kündet vom fortgeschrittenen Frühling. Die Natur ist bereits weit – Ostern fällt in diesem Jahr spät. Der Garten blüht auf, und über allem liegt eine stille, fast feierliche Atmosphäre. Es ist erstaunlich ruhig – wie eine kleine Insel inmitten des Lärms der Stadt.
Acht Stationen laden dazu ein, dem Leben nachzuspüren – von Brüchen, vom Neuwerden und der Hoffnung, die daraus wächst. Mit viel Liebe zum Detail wurde von einem ehrenamtlichen Team ein Raum geschaffen, in dem die Osterbotschaft erlebbar wird. Es geht ums Hinhören – nach innen und nach außen. Um das, was Hoffnung schenkt. Um leise Stimmen, die Mut machen. Um die Kraft guter Nachrichten, die wir teilen – inmitten all des Chaos, der Belastungen, der bedrückenden Schlagzeilen. Oft gehen sie unter, bleiben ungehört, werden überlagert. Hier aber bekommen sie Raum und Bedeutung. Und mitten im Garten steht ein Kreuz, das nicht abschreckt, sondern berührt: geschmückt mit bunten Tulpen. Leben auf totem Holz. „Das ist Ostern“, heißt es in einem Video. „Es muss erst etwas zerstört werden, um neu zu leben.“ Aus dem, was scheinbar zerstört und nutzlos geworden ist, wird Neues gebaut. Was einst zerbrach, wird nicht verworfen – es wird verwandelt. Hoffnung blitzt auf, wo vorher alles aussichtslos schien.
Was den Ostergarten so besonders macht, ist die Atmosphäre. Besucher*innen kommen und gehen, verweilen auf den bereitgestellten Bänken, trinken Kaffee, hören den Vögeln zu oder spüren die wärmende Frühlingssonne auf der Haut. Trotz der Großstadt rundherum entsteht hier ein Gefühl von Zuflucht – ein Ort, an dem man einfach sein darf: mit Gedanken, mit Fragen oder auch ganz ohne. Viele, die vorbeikommen, zeigen sich berührt. Einige sind schon seit Jahren regelmäßig hier, andere entdecken den Garten zum ersten Mal. Immer wieder klingt Dankbarkeit an – für die Möglichkeit, Ostern auf so stille, offene und kreative Weise erleben zu können. Für die Hingabe und das Herz, das in jeder Station spürbar wird. Vielleicht ist es genau diese Mischung, die den Ostergarten auszeichnet: die Offenheit, die liebevolle Gestaltung, das stille Dasein mitten im Alltag – und das Gefühl, dass hier, im Grünen unter Kastanien, etwas Größeres spürbar wird.