Nachklang | moˈmɛntʊm: Teppich und Stehlampe

Schuhe ausziehen. Das Heilige betreten. In Szene gesetzt als Lichtkreis um den Teppich herum. Platz nehmen auf dem Boden zwischen Blumen mit den Ohren zum Himmel. Entführen lassen von der Musik. Hineinnehmen lassen in die Finsternisse, die wir alle mal so und mal so kennen. Die depressiven Tage und die schweren Morgende, wenn man nicht aus dem Bett kommt, weil schon der Gedanke an die ersten Aufgaben des Tages überfordernd ist. Suchen nach den Lichtmomenten und den Zuspruch hören, dass es okay ist, Finsternisse zu haben, weil es in ihnen die Hoffnung auf Licht gibt – auf das Licht, das ganz real in unser Leben scheint. Immer wieder. Dieses Licht, diese Helligkeit, die Menschen seit Jahrtausenden an ihrer Seite wissen, macht alles erträglich, selbst das Unerträgliche. Und so sitzen wir und hören diese Musik und fragen uns, wo wir eigentlich leuchten, wo wir Licht sind für andere in der Dunkelheit, wo es uns gegeben ist, zu strahlen – und wo eben nicht, wo wir das Strahlen der anderen brauchen wie Motten, die es doch auch zum Licht zieht.
Es ist eine halbe Stunde dieser Gegensätze mit Gesang, mit Meditation und miteinander. Menschen, die sich nicht kennen und doch den Moment teilen. Und hinterher dann der Aperitif für den Wochenendausklang. Eine Stunde voller Wunderbarkeiten. Danke an alle, die mit uns auf dem Teppich saßen. Wir sehen uns wieder. In einem Monat. Zum momentum mit Teppich und Stehlampe.